von Peter Zbinden, Präsident Sportschützen
Eine „unendliche Geschichte“ geht seinem Ende entgegen.
Mit einem Brief datiert mit 3. Februar 2009 nahm die „Geschichte“ ihren Anfang. Uns wurde darin mitgeteilt, dass der Kugelfang unserer Schiessanlage Chattel auf Schadstoffe untersucht und allenfalls saniert werden müsse. Dieser Brief wurde ebenfalls an die Stadt Laufen gesendet, mit der Ahnname unsere Anlage „Im Chattel“ liegt auf Laufner Gemeindegebiet. Dies wurde dann von der Stadtverwaltung Laufen richtig gestellt. Danach haben wir bis zu einem Mail mit Datum vom 12. März 2013, nichts mehr gehört. Im Mail der Fa. Kiefer & Studer Geotechniker aus Reinach, wurden wir um einen Rückruf für eine Terminvereinbarung zur Entnahme von Bodenproben bei unserem Kugelfang gebeten. Diese fand dann am 19. März 2013 auch statt. Es wurden an diversen Orten im-, neben- und vor dem Kugelfang Bodenproben entnommen. Auf Grund dieser Bodenproben wurde danach ein Bericht erstellt, in dem festgehalten wurde, dass unsere Anlage auf Grund der starken Bleibelastung Sanierungsbedürftig ist. Dies auch weil unsere Anlage in einem Karstgebiet und dem Gewässerschutzbereich A liegt und sich die nächste Wasserfassung (Borer Quelle im Dittinger-Rank) in naher Umgebung zu unserer Anlage befindet. Gestützt auf diesen Bericht wurde mit dem Amt für Umweltschutz und Energie AUE, am 21. Juni 2016 eine Sitzung abgehalten, wo das weitere Vorgehen besprochen wurde.
Darauf wurden die nächsten Schritte ausgelöst. Dem Fachbüro Kiefer & Studer wurde der Auftrag zur Ausarbeitung und Erstellung des Sanierungskonzeptes erteilt. Am 30. Januar 2017 war dann dieser Bericht erstellt und dem AUE zugestellt worden. In diesem Bericht wurde erstmals ersichtlich mit welchen Gesamtkosten (bis Fr. 100’000.00) zu rechnen ist.
An unserer Vorstandssitzung vom 7. Februar 2017 haben wir uns intensiv mit dem Bericht und vor allem den Kosten auseinandergesetzt. Am 12. Februar 2017 habe wir dann an Frau Saladin von der Fa. Kiefer & Studer eine Mail geschrieben. In diesem legten wir unsere Sicht zum Konzept dar und gingen vor allem auf die Kosten und die Ängste die in unserem Verein herrschten ein. Die Unterlagen „Sanierungsprojekt der Fa. Kiefer & Studer wurden uns am 21. Februar 2017 zugestellt. Am 13. März 2017 erhielten wir einen Bericht des AUE mit der Ausgangslage, Ergebnisse der Untersuchungen, der Stellungnahme des AUE und dem weiteren Vorgehen. Darauf wurde zu einer grösseren Sitzung eingeladen. Teilnehmer: Burger Dittingen, Kiefer & Studer, AUE, Landwirtschaftszentrum Ebenrain, Amt für Wald beider Basel und wir. Diese Sitzung fand dann am 9. Mai 2017 in Liestal beim AUE statt. Zuerst wurde über das Sanierungskonzept intensiv und ausführlich gesprochen und diskutiert. Anschliessen fand eine Sitzung statt wo über die Lastenverteilung verhandelt wurde. Nach längerer Diskussion konnte eine Einigung unter allen Parteien erzielt werden. Unser Kostenanteil wurde auf max. 10% oder Fr 10’000.00 festgelegt. Die Burger Dittingen als Landbesitzer haben den gleichen Kostenteil. Den Rest teilen sich der Kanton und das BAF, Bundesamt für Umwelt auf. Mit dieser Lösung kann unser Verein zufrieden sein und wird daher auch weiter existieren können. Darauf hin wurde eine Vereinbarung zwischen den Parteinen, Sportschützen Laufen, Burger Dittingen und dem Kanton / Bau und Umweltschutzdirektion BUD / AUE erstellt und jeder Partei zur Stellungnahme zugestellt. Nachdem die gewünschten Änderungen vorgenommen und alle damit einverstanden waren, wurde die Vereinbarung am 28. August 2017 von allen Parteien unterschrieben. Damit konnte das Baugesuch bei der zuständigen Behörde eingereicht werden. Am 30. November 2017 bzw. 3. Januar 2018 ist dann der Entscheid über die Baubewilligung inkl. Rodungsbewilligung und allen dazu gehörigen Auflagen eingetroffen.
Und endlich dann am 10. Januar 2018 fand die Startsitzung zur Sanierung Kugelfang „Chattel“, mit allen Beteiligten, Malaika Saladin, Kiefer & Studer, Ruedi Jermann, Burger Dittingen, Carstens Dörte, BUD/AUE, Büsser Martin, SID, Feigenwinter Beat, VGD Amt für Wald, Stampfli Peter, Forstrevier Chall, Günter Steiner, Steiner Bau AG sowie Rainer Stegmüller und Peter Zbinden, vor Ort statt. An dieser Sitzung wurden die letzten Details und das endgültige Vorgehen bei der Sanierung besprochen. Mit Datum vom 9. Februar 2018 wurden auch die Werksverträge mit den Unternehmer, Kiefer & Studer sowie mit Steiner Bau AG unterzeichnet. Ab diesem Datum wurde auf „Chattel“ die Sanierung vorangetrieben. Die Bauzufahrtspiste erstellt, die notwendige Felssicherung mit Netzen durch eine Spezialfirma montiert und das Material des Kugelfanges abgeräumt. In den bereitstehen Mulden deponiert, nach dem die immer anwesende Geologin Malaika Saladin festgelegt hatte in welche Mulde zu deponieren sei, schwach - oder starkbelastet. Anschliessend holte die Fa. Surer, Entsorgungen die Mulden ab zur endgültigen Entsorgung. Die gesamten Arbeiten dauerten ca. 10 Tage. Wetterbedingt gab es einige Verzögerungen, da bei zu starker Nässe nicht gearbeitet werden konnte. Am 22. März 2018 wurde eine Begehung „ Augenschein Rekultivierung“ gemacht. An dieser Begehung wurde festgelegt dass hinter den Kugelfangkästen eine temporäre Holzwand erstellt werden muss. Dies wegen eventuellen Quer - oder Rückschläger die entstehen könnten. Da bei der Sanierung grosse Steinblöcke freigelegt wurden und diese nicht mit Humus überdeckt werden dürfen. Die Holzwand muss in der Dicke 3 cm und zwei Meter hoch sein. Diese dient zur Kontrolle der Fehlschüsse und kann wenn keine festgestellt werden wieder entfernt werden. Mit Datum 14. April 2018 erfolgte die Bauabnahme durch das Bauinspektorat BL ohne unsere Anwesenheit notabene, was bei mir etwas erstaunen auslöste, aber anscheinend im normalen Rahmen liegt. Am 15. Mai 2018 wurde durch Malaika Saladin, Günter Steiner und meine Wenigkeit das Abnahmeprotokoll des gesamten Werkes erledigt. Die Rechnungen der gesamten Sanierung wurden laufend erledigt, von mir geprüft und visiert, weitergeleitet an die Burger Dittingen ebenfalls zur Visierung und zur Weiterleitung an das BUD/AUE zur Zahlung. Am 25. Oktober wurde uns der Schlussbericht „Altlastensanierung Schiessanlage Chattel“ zugestellt. Der Bericht umfasst ca. 80 Seiten mit allen Unterlagen wie Situationspläne, Standorte der entnommen Proben, Fotos, Laboranalysen, Entsorgungsnachweise nach Materialkategorien und Nachweise der Überwachung der „Borer“ Quelle. Im Dezember 2018 hat der Forstrevier Chall endlich auch noch die ökologische Ersatzmassnahme, sprich Aufforstung der abgeholzten Bäume und Sträucher im Bereich Kugelfang erledigt. Diese Aufforstung wurde auf dem Dittinger Feld, Standort Hinter Loch gemacht. Damit ist die letzte Arbeit erledigt und auch die letzte Rechnung von beiden Stellen, uns und Burger visiert mit Datum 7. Januar 2019 dem BUD/AUE fristgerecht zugestellt worden. Damit ist die Sanierung technisch abgeschlossen, was jetzt noch fehlt ist die Schlussrechnung der gesamten Sanierung und die Schlusssitzung mit allen Beteiligten. Ich hoffe dass nun wieder Ruhe einkehrt im „Chattel“ und wir unserem Hobby frönen können ohne dass wir uns um anderes kümmern müssen.
Die gesamten Unterlagen wie Protokolle, Schreiben, Konzepte und Berichte umfassen einen Bundesorder.
Am 29. Januar 2019 ist auch die Schlussabrechnung der Sanierung eingetroffen. Diese beträgt Fr. 96'322.00, davon muss sich unser Verein mit 10% beteiligen, also mit Fr. 9'632.00
Damit ist nun die gesamte Sanierung im „Chattel“ abgeschlossen.
Ich danke allen Beteiligten, namentlich Frau Malaika Saladin, Fa. Kiefer und Studer AG Geotechniker Reinach BL, Günter Steiner, Steiner Bau AG, Bärschwil, Ruedi Jermann, Präsident Burger Dittingen, Dörte Carstens BUD/AUE Liestal, Peter Stampfli, Revierförster und nicht zuletzt unseren Peter Roth, für das erstellen der Holzwand und allen anderen die mich während dieser Zeit tatkräftig unterstützt haben. Herzlichen Dank!